warum?
Ich fahre den Land Rover One Ten, weil ich damals Null Ahnung hatte, als ich ihn kaufte. Hätte ich Ahnung gehabt, hätte ich ihn wohl nicht geholt, obwohl mir genau diese Technik eigentlich sehr entgegen kommt. Aber das wusste ich noch nicht. Ich hatte ja auch keine Ahnung, welche Technik drin steckt. Ich war nicht auf der Suche nach einem weiteren Hobby, ich wollte nur ein Fahrzeug, mit dem man ungewöhnliche Urlaube machen kann und das so universell wie möglich ist.
Aber schon auf der Überführungsfahrt nach Hause habe ich den ersten Menschen kennen gelernt. Ich machte Pause auf der Raststätte an der Autobahn und als ich zurück kam, stand einer begeistert vor dem Auto und erklärte mir, dass es wohl einer der ersten One Ten sei und fragte, ob da noch der V8 drinnen sei. Während ich mit den Schultern zuckte, erklärte er mir sehr genau, was ich da eben gekauft hatte!
Da dachte ich mir "Ok, an diesem Auto ist was anders!"
Das war 2006 und wir wuchsen nicht zuletzt deswegen zusammen und ich hab ihn inzwischen sogar restauriert, wie man auf dieser Seite sehen kann. Er ist das kommunikativste Auto der Welt und ich kann es lange nicht mehr an zwei Händen abzählen, wie viele Freunde ich durch ihn fand und wieviele Menschen ich dauerhaft kennen lernte. Dieses Auto sorgt erstaunlicherweise dafür, dass sich Menschen freuen.
Dabei ist er doch auch nur ein Blecheimer .... aber irgendwie muss er doch sowas wie eine Seele haben, denn jeder sieht in ihm nicht den Blecheimer, sondern die Geschichten, die er erlebt hat. Mag sein, dass es ist, weil er "alt" aussieht und viele Oldtimer diesen Bonus haben. Aber das ist sicher nur ein Teil. Es ist unbezahlbar, wenn man an einer roten Ampel steht und vor einem eine Mutter mit einem kleinen Kind an der Hand über die Strasse geht während der Kleine begeistert an der Hand rüttelt und auf den Landy deutet.
Ich glaube, er löst bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen aus. Bei den einen ist es die Erinnerung an Daktari, bei anderen der legendäre Film "Die Götter müssen verrückt sein".
Auch auf Island fand ich durch ihn Freunde. Dort waren die Land Rover in den 60er und 70er Jahren Standardfahrzeuge in der Landwirtschaft.
Da die Isländer nichts wegschmeissen stehen sie immer noch auf den Höfen rum.
Für viele Menschen dort sind es deshalb Fahrzeuge ihrer Kindheit ... und an die erinnern sie sich gerne.
Das alles verbindet mit diesem Auto und mit diesen Menschen.
Gelernt hab ich das alles erst, nachdem ich ihn ahnungslos kaufte. Aber verzichten möchte ich um keinen Preis mehr auf das alles.
Die Geschichten, die gemeinsamen Erlebnisse und die vielen Menschen, die man kennen lernt, sorgen dafür, dass diese "Blecheimer-Seele" jedes Mal präsent ist, sobald man einsteigt.